CO₂ Abgabe e.V. Newsletter im April

+++ SPENDENAUFRUF FÜR GERMAN ZERO – Schreinerei Wittich legt 1 Euro drauf +++

Noch kämpft die Politik mit der Eindämmung der Folgen der Coronakrise. Doch die Diskussionen um konjunkturelle Hilfen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, haben längst begonnen. Während Stimmen der üblichen Verdächtigen laut werden, den Klimaschutz zurückzustellen, wollen viele Unternehmen, Verbände und Teile der Politik die Chance nutzen, einen "grüne" Wege aus der Krise zu finden.

Die Coronakrise hat zu einem Einbruch der Stromnachfrage geführt. Die EEG-Umlage droht daher um bis zu zehn Cent pro Kilowattstunde zu steigen. Die geplante Gegenfinanzierung aus den CO₂-Preiseinnahmen reicht nicht aus. Es wird daher Zeit für wirksamere CO₂-Preise und eine vollständige Senkung der energiebedingten Steuern und Umlagen, um Mittelstand und einkommensschwächere Haushalte zu entlasten und Bürokratie abzubauen. Investitonen in klimafreundlichere Technologien würden so wirtschaftlicher und attraktiver und die Energiewende beschleunigen.

Zusammenstehen sieht anders aus. So waren sich die EU-Staaten zu Beginn der Coronakrise erst einmal nur selbst am nächsten. Erst nach und nach ändert sich daran etwas. Denn diese Krise kann nur gemeinsam durchgestanden werden. Zentraler Dreh- und Angelpunkt muss der "Green Deal" werden. Doch vollmundigen Ankündigungen nach einem "Marshallplan" droht bereits die Luft auszugehen. Ein erster Entwurf für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ab Juli enttäuscht.

"Was vor der Coronakrise in der Klimapolitik richtig war, ist auch nach der Corona-Krise richtig", sagt Professorin Sonja Peterson, Klimaökonomin vom Kieler Institut für Weltwirtschaft. Sie fordert, dass Hilfen für die Wirtschaft gleichzeitig den klimafreundlichen Umbau erleichtern sollten. Vorschläge wie etwa die geplanten CO₂-Abgaben in Deutschland auszusetzen und die europäischen Klimaziele abzuschwächen sind aus Petersons Sicht die falschen Schritte. 
Autor: Gero Rueter, Deutsche Welle am 22. April 2020

Wie ich im Alter meinen Kindern und Enkelkindern die heutige historische Chance für einen Neuanfang erkläre – und wie es ausging. Ein Brief von unserer Mitarbeiterin Rebecca Freitag, Botschafterin für die Rechte für zukünftige Generationen und ehem. UN Jugenddelegierte für Nachhaltige Entwicklung. 
17 Goals Magazin am 28. April 2020

Die neu in den Sachverständigenrat für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland berufene Professorin für Volkswiertschaftslehre an der Universität Erlangen-Nürnberg, Veronika Grimm, spricht sich für eine bessere Förderung der Sektorenkopplung durch eine Beseitung von Fehlanreizen staatlich induzierter Preisbestandteile aus.
Interview: Marc Beise und Alexander Hagelüken, Süddeutsche Zeitung am 8. April .2020

Der europäische Emissionshandel hat in den vergangenen Wochen starke Preisschwankungen verzeichnet. Ein weiteres Indiz, dass fundamentale Erwägungen zumindest zeitweise nur eine Nebenrolle spielen, argumentiert Michael Pahle, Leiter der Arbeitsgruppe Klima- und Energiepolitik am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Er plädiert für einen Preiskorridor, um ein stabileres Preissignal zu erhalten.
Autor: Michael Pahle, Tagesspiegel Background am 14. April 2020

Im Februar hat die Mitgliedsversammlung des CO₂ Abgabe e.V. u.a. beschlossen "German Zero" fachlich zu unterstützen, insbesondere bei der Initiative für ein 1,5-Grad-Klimaschutzgesetzespaket. Unser Mitglied, die Schreinerei Wittich, nimmt dies für zum Anlass jeden Euro an GermanZero mit einem zusätzlichen Euro zu unterstützen. Warum an German Zero sehen Sie hier.

Was wäre, wenn GermanZero, die Klimaentscheide und das 1,5-Grad-Gesetzespaket Erfolg haben. Welche Bilanz würden wir 2035 ziehen. Ein Rückblick in die Zukunft von Jörg Lange, Vorstand CO₂ Abgabe e.V.

Ob Bürgerin oder Bürger, Unternehmerin oder Unternehmer, mit den folgenden Initiativen können Sie sich schnell und einfach engagieren. Schreiben Sie Ihren Wahlkreisabgeordneten, unterschreiben Sie eine neue Unternehmenserklärung, unterstützen Sie eine Petition für wirksamere CO₂-Preise und sagen Sie der EU Ihre Meinung zum Klimaschutz!  

„Wir sind Mitglied im CO₂ Abgabe e.V., weil die Förderung der erneuerbaren Energien und klimafreundlicher Technologien auch über den Preis gesteuert werden muss. Durch eine den Klimaschadenskosten entsprechende CO2-Abgabe werden die hohen Umweltkosten fossiler Energieträger internalisiert. Wichtig ist, dass die Einnahmen aus der CO₂-Abgabe den BürgernInnen über entsprechende Entlastungen z.B. bei der Stromsteuer wieder zurückgegeben werden.” - Bettina Lisbach, Bürgermeisterin für Umwelt und Gesundheit

214.000 Menschen haben vergangen Freitag beim Netztstreik von Fridays for Future teilgenommen. Auch Mitglieder und Angestellte des CO₂ Abgabe e.V. haben tatkräftig mitgestreikt. Herzlichen Dank dafür.

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE 2020 hat kürzlich ausgerechnet, dass die gesamten Mehraufwendungen für den Klimaschutz in Deutschland (Szenario Suffizienz) bei lediglich 440 Mrd. Euro verteilt auf drei Jahrzehnte liegen könnten, um 95 % der Treibhausgasemissionen bis 2050 zu reduzieren.

68 große deutsche Unternehmen appellieren an die Politik, Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise mit ambitionierter Klimapolitik zu vereinen, darunter u. a. Aurubis AG, GLS Bank, Thyssenkrupp, Salzgitter AG und Wacker Chemie.

Webinar: Wie bekommen wir Europa auf 1,5-Grad-Kurs?

Der Vorschlag von GermanZero sieht vor, ein deutsches 1,5-Grad-Klimaschutzgesetz auszuarbeiten. Welche konkreten Schritte nimmt die Bewegung vor und was kann davon für das europäische Klimaschutzgesetz übernommen werden? Was ist  machbar und wie kann es umgesetzt werden. Das Webinar mit Prof. Dr. Claudia Kemfert (DIW) diskutiert dies und mehr.

Umweltministerkonferenz

Unter Vorsitz von Hessen diskutiert die nächste Umweltministerkonferenz auch die Bewältigung der Klimakrise in Zeiten von Corona. Wir fordern von den Umwelt-ministern, den CO₂-Preis weiterzuentwickeln und sich für eine Reform der energiebedingten staatlichen Preisbestandteile einzusetzen.

Wie werden Industrie & Mittelstand klimaneutral?

Wir laden ein zum digitalen Energiesommer. In unserer Onlineveranstaltung diskutieren wir mit u. a. Kerstin Andreae (BDEW), Ulf Gerckens (Aurubis AG) und Brigitte Knopf (MCC), wie die Wirtschaft zwischen CO₂-(Mindest)Preisen, Kohleausstieg und Grenzausgleich klimaneutral werden kann.