Liebe Mitglieder, Unterstützende und Interessierte,
wer zur Abwechslung mal eine recht positive Bilanz zur Energiewende lesen möchte, dem sei die Analyse der Megatrends des WWF u.a. von Gerd Rosenkranz empfohlen. Er beschreibt darin sieben weltweit zu beobachtende Megatrends. Und tatsächlich: Mehr als vier Fünftel der neu installierten Erzeugungsleistung so die Bilanz soll im Jahr 2020 bereits erneuerbar gewesen sein. Damit sei die erneuerbare Energiezukunft vorrangig elektrisch, dezentraler, digitaler, gerechter und unumkehrbar. Eine Wasserstoffwirtschaft als Ergänzung am Ende zwar unverzichtbar aber als umfassende technische Lösung eine Illusion. Die Analyse verweist auch auf die vor wenigen Jahren noch unvorstellbaren Forderungen der Internationalen Energieagentur wie z.B. eines Stopps des Verkaufs fossil-befeuerter Heizungen ab 2025, Null-Emissionen für alle Neubauten ab 2030, Kohleausstieg der Industriestaaten bis 2030, ein Verkaufsverbot für Pkw mit Verbrennungsmotor ab 2035 und schließlich die Stilllegung der letzten Kohlekraftwerke im Rest der Welt bis 2040. Ungeachtet dieser positiven Bilanz bleiben jedoch die Emissionen von Treibhausgasen und damit ihre Konzentrationen in der Atmosphäre viel zu hoch. Die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte belegt einmal mehr die Eröffnungsbilanz Klimaschutz des BMWK und die aktuellen Zahlen zum Nationalen Inventarbericht. Dass der Ampel-Koalitionsvertrag auf einem 1,5 ° Kurs sei, lässt sich nicht belegen. Die möglichen Auswirkungen der Klimakrise auf das menschliche Leben werden auch weiterhin von vielen unterschätzt und trotz anders lautender Versprechen der Politik werden Technik und Innovation allein die Klimakrise nicht abwenden helfen. Mit über 400 Anmeldungen stieß unser 2. Onlineseminar am 20.1. im Rahmen der Reihe "Klimaschutz im Bundestag" unter Mitwirkung von Dr. Michael Pahle zu den "Folgen, Hintergründen und Schlussfolgerungen zu dem stark gestiegenen CO2-Preis im Europäischen Emissionshandel" auf großes Interesse.
Bereits am 10.2. folgt Teil 3 zum Thema "Bilanzierung der Treibhausgase entlang der Lieferkette - 4 Beispiele aus der Unternehmenspraxis" in Kooperation mit dem Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW). Und am 24.2. geht es weiter mit Teil 4 mit der Frage "Wie könnte eine fahrleistungsabhängige Pkw-Maut ausgestaltet werden?" mit einem Impuls von Peter Kasten vom Öko-Institut.
Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung! Ihr Team des CO2 Abgabe e.V.
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