CO₂ Abgabe e.V.

Newsletter im Oktober

Spaltet die Diskussion um das Klimaziel die Umweltbewegung? Was bedeutet es, die Erdüberhitzung auf 1,5°Celsius zu begrenzen? Reicht „grünes Wachstum“ allein aus? Wie lässt sich ein Klima-Lockdown noch verhindern? Wie kommen wir vom Wissen zum Handeln? Und was müssen Regierung und Gesellschaft beitragen?

Die deutsche Ratspräsidentschaft hat die Entscheidung über höhere Klimaziele mittels Klimagesetz auf Dezember vertagt. In Sachen CO₂-Preis kommt die Bundesregierung entgegen ihres eigenen Programms kaum voran. Und die unter deutscher Führung ausgehandelte gemeinsame EU-Agrarpolitik verschärft die Klimakrise weiter (siehe auch "in den Medien"). Insgesamt lässt sich Deutschland damit nur ein ungenügendes Zwischenzeugnis ausstellen. Und die Zeit drängt.

Der Deutsche Bundestag hat mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen höheren CO₂-Preisen für fossiles Heizen und fossile Mobilität ab dem 1. Januar 2021 zugestimmt. Gleichzeitig verabschiedeten die Abgeordneten einen Entschließungsantrag, der verhindern soll, dass im Wettbewerb stehende Unternehmen abwandern (Carbon Leakage). Zudem mahnte der Nationale Normenkontrollrat in seinem Jahresbericht die hohen Bürokratiekosten des Brennstoffemissionshandelsgesetz an (siehe Zahlen des Monats).

Ulf Sieberg bewertet im Pelletmagazin (Ausgabe II/2020 S. 28/29) den CO2-Preis für Heizen und Verkehr, welche Lenkungswirkung er für den Klimaschutz im Heizungssektor hat und worauf sich das Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk einstellen sollte.

Alle reden über die Klimakrise, aber kaum einer versteht sie. Die Süddeutsche Zeitung porträtiert in der Form von digitalem Storytelling und in sehr eindrücklicher Weise die Klimakrise, ihre Ursachen und wie unsere Zukunft aussieht - bei 1,5 bis vier Grad.
Ein Projektteam der Süddeutschen Zeitung im Oktober 2020

Statt Politik und Ökonomie weiterhin als getrennte Sphären zu betrachten, wäre es nötig, sich gerade die Wechselwirkung zwischen beidem genauer anzuschauen. Fünf Ökonominnen entrümpeln die Wirtschaftswissenschaften von alten Glaubenssätzen und entwickeln neue Theorien für das 21. Jahrhundert. Eine Wertedebatte von Wirtschaftswissenschaftlerinnen, die "out of the box" denken. 
Antje Schrupp im Deutschlandfunk am 18.10.20.

Die Art und Weise, wie wir Menschen überwiegend Landwirtschaft betreiben, ist eng mit der Corona-, Klima- und Artenkrise verknüpft. Denn der größte Teil unserer Agrarwirtschaft zerstört den Planeten und vernichtet jeden Tag Tier- und Pflanzenarten. Mit den Beschlüssen des EU-Parlaments zur EU-Agrarpolitik wird dieser Zustand weiter manifestiert. Greta Thunberg wirft dem EU-Parlament "ökologische Zerstörung" vor. Und das, obwohl die "Lage der Natur" schlechter ist als jemals zuvor.

Falls Sie unser Online-Seminar am 6. Oktober verpasst haben, dann haben Sie jetzt die Chance, es nachzuschauen. Dr. Jörg Lange erläutert den aktuellen Stand zur Reform der EU-Energiebesteuerungs-richtlinie und die Diskussion um die Einführung eines Mechanismus zum CO₂-Grenzausgleich.

Manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr, wenn es darum geht, sich einfach aus dem Homeoffice am Klimaschutz zu beteiligen. Wir listen Ihnen deswegen jeden Monat die wichtigsten Mitmach-Aktionen auf, an denen Sie bequem von zu Hause und mit geringem Zeitaufwand teilnehmen können.

Unser Online-Seminar "Klimakrise, Negativemissionen & Pflanzenkohle" anlässlich der Vorstellung des Whitepaper am 21. Oktober ist mit etwa 120 angemeldeten und ca. 80 Teilnehmenden auf großes Interesse mit vielen Anregungen und Fragen gestoßen.
Die Impulsvorträge zum Seminar wurden aufgezeichnet und können per Video hier aufgerufen werden. Die Präsentation zum Online-Seminar finden sie hier. Eine Zusammenstellung der Fragen, Hinweise & Anworten während und im Nachgang des Seminars findet sich hier. 

„Wir sind Mitglied im CO₂ Abgabe e.V., weil eine Abgabe auf Kohlenstoffdioxid eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen die Erderhitzung ist. Die Schäden, die in der Umwelt entstehen, würden dann von den Verursacher*innen bezahlt und nicht von der Allgemeinheit. Die Abgabe würde fossile Energieträger unattraktiver machen und Erneuerbare stärken. Außerdem kann ein wirkungsvoller CO₂-Preis die Verbraucher*innen dazu ermuntern, Energie zu sparen.“ – Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesgeschäftsführerin des BUND Baden-Württemberg. Wir sagen Danke für Eure Unterstützung!

Deutschland muss 2035 klimaneutral sein, soll die Erdüberhitzung auf 1,5° Celsius begrenzt bleiben. Die Machbarkeitsstudie von Fridays for Future kommt zu dem Ergebnis, dass das Ziel erreicht werden kann. Auch die Wissenschaft hält dies für machbar. Die Stiftung Klimaneutralität, Agora Energiewende und Agora Verkehrswende nähern sich vom EU Green Deal aus dem Ziel und landen in ihrem Wettlauf erst im Jahr 2050 bei Klimaneutralität. Das reicht nicht. Warum, lesen Sie hier und hier.

Das Brennstoffemissionshandels-gesetz (BEHG) landet laut des jüngsten Jahresberichts des Nationalen Normenkontrollrats (S. 78 Abb. 20) auf dem 4. Platz mit den am höchsten laufenden Bürokratiekosten für die Wirtschaft im Berichtszeitraum 2019/2020. Einmal mehr der Beweis, dass das zum 1. Januar 2021 startende BEHG für Heizen und Verkehr zum bürokratischen Monster wird und in die Sackgasse führt.

Auf 1 bis 6 Gt CO_2e pro Jahr wird das Potential für die Senken-leistung von Pflanzen-kohle/PyCCS eingeschätzt. Zu welchem Ergebnis eine Potenzialanalyse kommt, hängt stark von den Annahmen zur Verfügbarkeit von Biomasse, bzw. deren Allokation zur Herstellung von Pflanzenkohle ab. Bezieht man weitere Biomassequellen wie etwa Klärschlamm und maritime Biomasse mit ein, ergeben sich höhere Potenziale.

Green Deal: Zukunft jetzt! Klimaschutz, Wirtschaft und Generationengerechtigkeit in Zeiten von Corona

Der Green Deal ist eine Chance, die aktuellen Krisen gemeinsam zu bewältigen und Europa zukunftsfest zu machen. Jetzt ist die Zeit, um in eine klimaneutrale, sozial gerechte und wirtschaftlich erfolgreiche EU zu investieren, die unsere Gesundheit und natürlichen Ressourcen schützt und gleichzeitig zukunftsfähige Arbeitsplätze schafft.  Gemeinsam mit der Kommissionspräsidentin von der Leyen wollen die Grünen dieses Thema in einer Online-Veranstaltung vertieft behandeln. 

3.11. Soziale Marktwirtschaft ökologisch erneuern

Die Konferenz von Konrad-Adenauer-Stiftung und Zentrum Liberale Moderne diskutiert mit reichlich (Schwarz-Grüner) Prominenz neben den Folgen der Corona-Pandemie, wie unsere Wirtschaft vor den Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcensicherung bestehen kann.

5.11. Sozial-ökologische Marktwirtschaft - Update oder Neuerfindung?

Die Konferenz von Heinrich-Böll-Stiftung und UnternehmensGrün fragt, wie die Dekarbonisierung der Wirtschaft im Einklang mit einem guten Leben für alle gelingen kann und was die wichtigsten Impulse für nachhaltiges Wirtschaften sind.

Europe Calling "Die Zuspitzung der Klimakrise - Wissenschaftsupdate zur Erderhitzung" mit Prof. Stefan Rahmstorf

Online-Vortrag und Diskussion mit Prof. Stefan Rahmstorf, Leiter der Abteilung "Erdsystemanalyse" am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Organisiert und moderiert wird der Vortrag von Sven Giegold, Sprecher der deutschen Grünen im Europaparlament. 4.Nov.2020, 19 Uhr

CO2neutral 2035 – Wie kommen wir in die Umsetzung?

Der CO2 Abgabe e.V. diskutiert mit Annika Tönjes vom Wuppertal Institut, Verena Kantrowitsch von Psychologists For Future,
Silke Wesselmann, Leiterin des Amts für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreis Steinfurt
auf Einladung und unter Modertion von Dr. Peter Moser von der Deutschen Bundesstiftung, wie CO2-Neutralität 2035 gelingen kann. Die Debatte kann Live verfolgt werden.

Aktionsbündnis Klimaschutz, von BMU (keine Teilnahme möglich)

Das Aktionsbündnis soll die Umsetzung der Maßnahmen des Klimaschutzprogramms 2030 unterstützen, die Aktivierung der vorhandenen Potenziale unter anderem durch eine Vernetzung eigener Aktivitäten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Aktionsbündnis erleichtern und weitere Handlungsmöglichkeiten identifizieren. Am. 26. November findet die 11. Sitzung des Bündnisses statt.

EU-Konsultationen zum EU-Emissionshandelssystem – aktualisierte Vorschriften für den Luftverkehr

Der Vorschlag sieht vor, das EU-Emissionshandelssystem zu ändern, um das System zur Verrechnung und Reduzierung von Kohlenstoffdioxid für den internationalen Luftverkehr (CORSIA) in einer Weise umzusetzen, die mit den klimapolitischen Zielen der EU bis 2030 vereinbar ist.
Sie können sich als Einzelperson oder Institution beteiligen.